Kurzvorstellung
Das Projekt ZuSiNa
Business Coaching
Die Bedeutung des Online-Handels wächst seit Jahren. Gleichzeitig steigt in der Bevölkerung das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum. Wenn Verbraucher:innen Produkte in Suchmaschinen, Preisvergleichsportalen und Online-Shops suchen, stehen sie aber oft vor der Herausforderung, Informationen zur Nachhaltigkeit von Produkten oder Dienstleistungen abzufragen. Denn Nachhaltigkeitsinformationen werden derzeit oft nicht systematisch und umfänglich angezeigt.
Vor diesem Hintergrund haben wir von März 2022 bis Februar 2024 das Projekt ZuSiNa durchgeführt. ZuSiNa steht für: Besserer Zugang und Sichtbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen im Online-Handel durch KI. Das Projekt wurde vom Bundesumweltministerium als KI-Leuchtturmprojekt gefördert und wurde gemeinsam von ConPolicy, Fraunhofer IAO (CeRRI), Fraunhofer ISI und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) durchgeführt.
Damit die Projektergebnisse den tatsächlichen Bedarfen von Standardorganisationen, Händlern, Suchmaschinen, Vergleichsportalen und Herstellern entsprechen, haben wir von Anfang an mit reichweitenstarken Praxispartnern zusammengearbeitet. Unten finden Sie das Projektteam und unsere Praxispartner.
Das Projekt besteht aus vier Arbeitspaketen:
Arbeitspaket 1 – Siegelinformationen zugänglicher machen
Verlässliche, unabhängig zertifizierte Nachhaltigkeitslabel sind im Onlinehandel heute nur wenig verbreitet. Ein Grund dafür ist, dass Informationen über Zertifizierungen von Produkten heute oft nicht in einer digitalen Form vorliegen, die Onlineshops und Vergleichsportale gut in ihr Angebot integrieren können. Ziel von Arbeitspaket 1 von ZuSiNa ist es daher, eine Datenschnittstelle zu entwickeln, die bei Label-Organisationen eingerichtet wird. Von dieser Datenschnittstelle sollen sich dann Onlineshops und Vergleichsportale aktuelle Zertifizierungsinformationen abrufen können. An Arbeitspaket 1 sind die Institute ConPolicy (Leitung von AP1), Fraunhofer CERRI und DFKI beteiligt.
Arbeitspaket 2 – Weitere Nachhaltigkeitsinformationen einbinden
Verbraucher:innen fällt es im Onlinehandel oft schwer, das Thema Nachhaltigkeit in ihre Kaufentscheidung einzubeziehen.
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Siegeln, jedoch ist oft nicht direkt erkennbar, welche Produkteigenschaften zertifiziert werden oder wie anspruchsvoll diese Standards sind. Gleichzeitig gibt es viele Produkte, die überhaupt nicht zertifiziert sind. Es ist daher schwierig, die Relevanz, Glaubwürdigkeit, und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen einzuschätzen und sie sinnvoll in die Kaufentscheidung einzubeziehen. Daher geht es in Arbeitspaket 2 darum zu verstehen, welche nachhaltigen Themen für Verbraucher:innen sowie aus Sicht der Praxispartner*innen besonders relevant sind und welche unabhängigen Organisationen glaubwürdige Daten dazu öffentlich bereitstellen. Diese sollen dann mittels eines KI-gestützten, prototypischen Verfahrens zusammengetragen und automatisiert am Point of Sale im Onlinehandel dargestellt werden. Arbeitspaket 2 wird vom Fraunhofer ISI (AP2-Leitung) zusammen mit den Instituten ConPolicy und DFKI bearbeitet, mit Unterstützung von Fraunhofer CERRI.
Arbeitspaket 3 – Verhaltenswissenschaftlich fundierte Nachhaltigkeitskommunikation
Derzeit fällt es vielen Verbraucher:innen schwer, verlässliche, übersichtliche und prägnante Informationen zur Nachhaltigkeit von Produkten im Onlinehandel zu finden, die sie dazu befähigen nachhaltige Konsumentscheidungen zu treffen. Ein Grund dafür ist die Vielzahl an Labels, Greenwashing sowie die wenig nutzerfreundliche Darstellung der Informationen.
Ziel von Arbeitspaket 3 von ZuSiNa ist es daher, verhaltenswissenschaftlich fundierte Empfehlungen für wirksame Nachhaltigkeitskommunikation zu entwickeln. Die Empfehlungen sollen es Intermediären ermöglichen, Nachhaltigkeitsinformationen so bereit- und darzustellen, dass deren Wirkung auf nachhaltige Konsumentscheidungen im Massenmarktkonsum erhöht wird. An Arbeitspaket 3 sind die Institute ConPolicy (Leitung von AP3), Fraunhofer CERRI und DFKI beteiligt.
Arbeitspaket 4 – Transfer
Damit die Ergebnisse des Projekts auch von Akteuren, die nicht am Vorhaben beteiligt waren, und in weiteren Konsumfeldern verwertet werden können, sehen wir eine Ergebnisverbreitung vor. Hierfür wird ein Konzept für den Transfer der Erkenntnisse für andere Stakeholder entwickelt und in verschiedenen Varianten umgesetzt.